Was sind Faszien?
Der Begriff Faszie beschreibt im weitesten Sinne ein gitterartiges Netzwerk aus bindegewebigen Bestandteilen, ähnlich der faserartigen Haut einer Orange, die die einzelnen Fruchtbestandteile im Inneren zusammenhält. Es umfasst den gesamten Körper und stellt die Verbindung aller Körpersysteme bestehend aus Muskeln,Sehnen,Bändern, Knochen, Gelenken und Nerven dar. Oftmals versteht man unter diesem Begriff lediglich die faserartige Umhüllung eines Muskels, welche klassischerweise „verklebt“ und daraus resultierend Beschwerden sowie Funktionseinschränkungen verursacht.
Die Faszien spielen im menschlichen Körper jedoch eine viel entscheidendere Rolle als man Ihnen zuschreibt.
Die feinen bindegewebigen Häute sorgen für eine nahtlose Zusammenfügung der verschiedenen Strukturen unseres Körpers, vergleichbar mit dem Ineinandergreifen von Zahnrädern und somit einer einwandfreien Funktion als Gesamteinheit.
Dies geschieht zum einen durch ihre formgebende und stützende Funktion, wie auch durch die gegenseitige Abgrenzung benachbarter Muskeln und Organe um die Gleitfähigkeit der unterschiedlichen Gewebe gegeneinander zu sichern.
Welche Funktion übernehmen Sie?
- Zusammenfügen der einzelnen Strukturen im Körper
- effiziente Kraftüberträger
- elastischer Stoßdämpfer bei äußerlicher Krafteinwirkung
- Sinnesorgan
- Filter für Schad- und Giftstoffe
Wodurch entsteht ein Faszienschaden?
- einseitige, stetig wiederkehrende Bewegungsmuster im Alltag oder Beruf
- Bewegungsarmut
- Überschreiten der subjektiven Belastungsgrenze durch überhöhte Anforderung oder Kraftauswirkung
- gesteigerte unkontrollierte Trainingsbelastungen
- Verletzungen, Operationen
- Reaktion des Fasziengewebes auf Stressbotenstoffe mit Gewebeverhärtung durch Cortisolausschüttung bei emotionalem Stress
Faszientherapie & Behandlungsmethoden
Ziel der Faszienbehandlung ist das Auflösen der entstandenen Verklebung innerhalb der Faserstruktur. Die Verbesserung ihrer physiologischen Beweglichkeit führt zu einer Wiederherstellung der ursprünglichen Funktionsweise und des Stoffwechsels im Gewebe. Hierbei werden betroffene Areale über die einzelnen Schichten des Gewebes hinweg mittels spezifisch geformter Werkzeuge oder manuell behandelt. Zudem liegen jede der angewandten Techniken verschiedene Konzepte zu Grunde und somit auch unterschiedliche Vorgehensweisen in Bezug auf die Behandlung.
Demnach ist die Absicht aller Methoden, gestörte bindegewebige Strukturen in gesundes und natürlich arbeitendes Gewebe zu verwandeln, sodass die Faszie wieder ihren Aufgaben nachgehen und den Körper optimal unterstützen kann.
Angewandte Techniken
• IASTM
• Graston
• Faszientherapie nach Stecco
Für wen ist die Behandlung geeignet?
Unter anderem für:
• Fibromyalgie
• Tennis- und Golfer- Ellenbogen
• nach Sportverletzungen/ Muskelschäden
• Störung des Organsystems
• Beschwerdebilder der Wirbelsäule
• Fersensporn/ Achillessehnenreizung
• Schulterbeschwerden/ Impingement/ Carpal-Tunnel Syndrom/ Schnappfinger
• Narbengewebe, nach Kaiserschnitt, nach OP Mamma-CA
In Anbetracht der Vielzahl an Funktionen des Fasziengewebes resultiert aus einer Störung viel mehr als nur ein „verklebter“ Muskel.
Geben Sie ihrem Körper die Chance sich wieder als eine Gesamtheit wahrzunehmen, erhöhen Sie ihre Beweglichkeit, verbessern Sie ihre Haltung und der Schmerz wird zur Nebensache!